6. Forschende Tätigkeit

Schritt 6: Durchführung einer forschenden Tätigkeit

Die forschende Tätigkeit nimmt je nach Disziplin sehr unterschiedliche Formen an. Daher werden auf dieser Forschungsinsel unterschiedliche Wege angeboten, die jedoch nicht das ganze Spektrum der Möglichkeiten abdecken.

Auch wenn Studierende während des ganzen Prozesses „forschen“, wird dieser Abschnitt als die klassische „forschende Tätigkeit“ bezeichnet. Hier setzen die Studierenden ihren Forschungsplan um. Sie gliedert sich auf in

  • Datenerhebung, Datenrecherche und/oder Entwurfsplan
  • Datenanalyse, Dateninterpretation und/oder Experiment
  • Auswertung

Datenerhebung, Datenrecherche, Entwurfsplan: An diesem Punkt des Forschungsprozesses werden die zu analysierenden Daten erschlossen.

Je nach Art der Forschung und der Fragestellung werden an dieser Stelle auf Grundlage des Forschungsplan erste Daten erhoben oder recherchiert bzw. ein Entwurfsplan für die Erstellung von Prototypen angelegt. An dieser Stelle entscheidet sich damit der weitere Weg der Reise.

Datenanalyse, Dateninterpretation, Experiment: An diesem Punkt der Reise spaltet sich der Weg auf. Er führt, da es unterschiedliche Strategien in unterschiedlichen Disziplinen gibt, über verschiedene Wege durch die Schlucht der Verzweiflung und auf die Lichtung der Erkenntnis.

Die empirisch Forschenden kämpfen sich durch den „Urwald der Datenanalyse“, die hermeneutisch Forschenden durch die Unsicherheit im „Nebel der Hermeneutik“ und die entwickelnden Forschenden durchlaufen die „Entwurfsschleife“, solange bis ihr Prototyp es wert ist, nicht auf dem Geröllfeld entsorgt zu werden. Mit den einzelnen Wegen sind unterschiedliche forschende Tätigkeiten und Methoden verbunden. Gemeinsam haben sie jedoch, dass der Prozess von Studierenden auch als krisenhaft erlebt wird.

Auswertung: Im letzten Schritt der Forschungstätigkeit werden die Daten ausgewertet: Was ist bei der Forschung herausgekommen? Ist der Prozess gut verlaufen, finden sich die Studierenden auf der Lichtung der Erkenntnis wieder, gemeinsam mit dem was sie entdeckt, beschrieben oder entwickelt haben. Diese Ergebnisse werden meist anschließend verschriftlicht.

Good to know: Lehrende sollten sich vorher darüber Gedanken machen, wie viel Frust der Studierenden sie zulassen oder ertragen wollen. Einerseits lädt das zumeist fordernde Auftreten der Studierenden dazu ein, zu unterstützen und Aufgaben oder Entscheidungen abzunehmen. Andererseits sind es gerade diese Krisen, in denen besonderes Lernpotenzial steckt. Außerdem sind Krisen ein natürlicher Teil jedes Forschungsprozesses.